IN VIA Aachen e.V.
Kath. Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule Beruf – NRW (KAoA)

SchulbücherSeit vielen Jahren unterstützen wir mit weiteren Partnern in Stadt und StädteRegion Aachen Schüler*innen in ihrem Berufswahlprozess mit einer Vielzahl von Angeboten.

Im Rahmen des Übergangssystems der Landesregierung „Kein Abschluss ohne Anschluss – KAoA“ setzen wir uns dafür ein, den Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf für alle Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 nachhaltig zu verbessern.


beo

Als Mitglied des Trägerverbandes beo setzt IN VIA Aachen e.V. in Stadt und StädteRegion Aachen mit den Standardelementen Potenzialanalyse, Berufsfelderkundung und Praxiskurse drei Bausteine des Übergangssystems um.


1. Baustein: Potenzialanalyse

Die Potenzialanalyse ist ein wichtiger Bestandteil der individuellen Förderung für Schüler*innen im Rahmen ihrer Beruflichen Orientierung in der Jahrgangsstufe 8. Sie ermöglicht es ihnen, zu Beginn ihres Orientierungsprozesses durch Selbst- und Fremdeinschätzung sowie durch handlungsorientierte Verfahren ihre Potenziale zu entdecken.  So können Jugendliche ihre fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Potenziale auch unabhängig von geschlechterspezifischen Rollenerwartungen im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt entdecken.

Das Ergebnis der Potenzialanalyse liefert ein breites Spektrum an Erkenntnissen, die für die weitere Berufliche Orientierung genutzt werden können. Daher ist sie nicht als Test, der bewertet wird, zu verstehen und bietet auch keine Eignungsanalyse für bestimmte Berufsfelder. Vielmehr fördert sie die Selbstreflexion und Selbstorganisation der Jugendlichen, auch mit Blick auf die Entscheidungs- und Handlungskompetenz, für den weiteren Prozess der Berufs- und Studienwahl.

HolzspielzeugIhre Ergebnisse, die die Grundlage für den weiteren Entwicklungs- und Förderprozess bis zum Übergang in die Ausbildung bzw. ins Studium, mit dem Ziel des Einstiegs in die Berufs- und Arbeitswelt bilden, fließen in ein abschließendes Zertifikat ein. In einem Einzelgespräch in der Schule wird dieses durch das Trägerpersonal übergeben und mit den Schüler*innen besprochen. Eltern sind zu diesem Gespräch eingeladen.

 

2. Baustein: Berufsfelderkundung

Anschließend an die Potenzialanalyse erproben sich die Schüler*innen in der Jahrgangsstufe 8 oder 9 in einer dreitägigen praktischen Berufsfelderkundung.

Die Berufsfelderkundung regt die Jugendlichen an, sich mit verschiedenen Möglichkeiten beruflicher Tätigkeitsfelder zu beschäftigen.

Sie bietet einen realistischen Einblick in die Berufswelt sowie Erkenntnisse über die eigenen Interessen und Fähigkeiten. Der erste praxisnahe Einblick in mehrere berufliche Arbeitsabläufe dient dazu, eine reflektierte, an den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler*innen ausgerichtete Auswahl eines Betriebspraktikums zu fördern.

Die Schüler*innen können sich in drei unterschiedlichen Berufsfeldern exemplarisch orientieren. Sie lernen in Berufsbildungsstätten des Trägerverbundes beo aktiv die berufliche Praxis kennen.

In Werkstätten und speziellen Schulungsräumen erproben sie in verschiedenen Berufsfeldern wie

  • Bau
  • Architektur & Vermessung
  • Dienstleistungen (Kosmetik/Körperpflege, Friseur, Hotel- und Gaststättengewerbe)
  • Elektro
  • Gesundheit und Pflege
  • Metall- und Maschinenbau
  • Produktion und Fertigung (Holz, Maler, Garten- und Landschaftsbau)
  • Soziales und Pädagogik
  • Wirtschaft und Verwaltung

spezifische Tätigkeiten, lernen Werkzeuge und Materialien kennen und können selbst kleine Aufgabenstellungen in die Praxis umsetzen.

 

3. Baustein: Praxiskurse

In Klasse 9 und 10 besteht die Möglichkeit, für interessierte Schüler*innen, ihre Erfahrungen aus Potenzialanalyse und Berufsfelderkundung in „Praxiskursen“ zu vertiefen.

Der Praxiskurs richtet sich an Schüler*innen,

  • die ihre Berufswahlkompetenz verstärken möchten
  • ein Interesse haben, sich in einem Berufsbild vertiefend praktisch auszuprobieren
  • und Interesse an einer dualen Ausbildung haben.

Jugendliche erfahren in den Praxiskursen, welche Anforderungen in einem Berufsbild zu erwarten sind.

Praxiskurse sollen durch vertiefende fachpraktische Erfahrungen die erfolgreiche Aufnahme einer Berufsausbildung allgemein oder in einem angestrebten Beruf unterstützen, zu einer reflektierten und realistischen Anschlussperspektive führen und somit dazu beitragen, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Die Jugendlichen erproben sich in berufliche Tätigkeiten.

Folgende Aspekte sind dabei bedeutsam:

  • praktische/ fachliche Tätigkeiten und Kompetenzen: berufspraktische Erfahrungen wie z.B.: kaufmännische, soziale oder naturwissenschaftlich-technische Tätigkeiten, handwerkliches und technisches Geschick, Sprachbeherrschung, rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen
  • Arbeitshaltung: Konzentration, Bearbeitungsgeschwindigkeit, Zuverlässigkeit
  • Soziale Kompetenz: kommunikativer Anteil an Lösungsschritten, Zusammenarbeit mit anderen
  • Personale Kompetenz: Motivation, Leistungsbereitschaft, Geduld

 


In der Städteregion Aachen wird das Landesprojekt durch die folgenden Träger im engen Verbund in den Ausbildungsstätten umgesetzt:

  • IN VIA Aachen e.V
  • Jugendberufshilfe der Stadt Aachen
  • Kolping Bildunsgwerk Aachen gGmbH
  • low-tec gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH
  • QualiTec GmbH der Handwerkskammer Aachen
  • Sozialwerk Aachener Christen
  • VABW e.V.

KAoA fuss