IN VIA Aachen e.V.
Kath. Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Jugendliche und Trainer im Boxgym

Eastside Boxing

Das Projekt „EASTSIDE BOXING“ bietet die Möglichkeit strukturierter Freizeitgestaltung in Form einer niedrigschwellig angelegten Einstiegsmöglichkeit in den Boxsport. Kombiniert werden qualifizierte, sportliche Anleitung mit bedarfsorientierter, sozialpädagogischer Begleitung. Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 8– 17 Jahren.

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Aktuell findet das Training an drei Wochentagen, für jeweils zwei Stunden, statt. Erweitert wird das Trainingsangebot durch bedarfsorientierte individuelle sozialpädagogische Begleitung und Beratungsmöglichkeiten auch außerhalb der Trainingszeiten.

Der Trainingsort ist eine speziell für den Boxsport ausgerüstete Sporthalle, das BoxGym. Diese Halle verfügt über professionelles Trainingsequipment, u.a. einen, für die Ausübung dieser Sportart erforderlichen, Schwingboden, einen wettbewerbstauglichen Boxring, einen adäquaten Hygienebereich und einen, nicht kommerziell betriebenen, Café- / Aufenthaltsbereich.

Die Trainingszeiten sind an andere Formen der Nachmittagsbetreuung (z.B. OGS) zeitlich angepasst und nach Altersgruppen differenziert.
Die Trainingsgruppen sind gemischtgeschlechtlich bei einem Verhältnis von ca. 60% / 40% (Mädchen / Jungen) in der Altersgruppe 8–11 Jahre und ca. 40% / 60% (Mädchen / Jungen) in der Altersgruppe 12–17 Jahre. Insgesamt sind ca. 120 Kinder und Jugendliche an das Projekt angebunden. Der Anteil Kinder und Jugendlicher mit Migrationshintergrund beträgt ca. 70 %.

Boxgym3In Fällen sozialer Benachteiligung wird Kindern und Jugendlichen geeignete Sportausrüstung kostenlos zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden, durch die Mitarbeiter*innen, Informationen zur möglichen finanziellen Unterstützung (Teilhabepaket) gegeben bzw. eine Beratung bei der Beantragung dieser Mittel angeboten.

Es ist uns gelungen, aktive Boxer*innen aus dem Erwachsenenbereich als Trainer-Assistent*innen zu gewinnen. Für die Gruppe unserer ehrenamtlichen Assistent*innen bieten wir die Möglichkeit, sich über entsprechende Angebote des Verbandes oder der Kooperationspartner weiter zu qualifizieren. Bemühungen um ehrenamtliche Trainingsassistent*innen und Unterstützer*innen sind fester Bestandteil der Projektarbeit.
Als Begleiter*innen flankierender Angebote (gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Grillen, Ausflüge) haben wir zudem Unterstützer*innen im Kreis der Eltern gefunden.

Gerade mit Blick auf die Einbeziehung der Eltern betrachten wir diese aktivierende Komponente ebenfalls als einen weiteren Bestandteil systemischer Projektarbeit.

Wie bereits in den vergangenen Jahren, sehen wir es als eine weitere, wichtige Aufgabe an, unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, unter Berücksichtigung ihrer besonderen Lebenssituation, ein angemessenes Angebot und eine Chance auf eine strukturierte, angemessene Teilhabe zu bieten.

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Viele Teilnehmer/-innen entwickeln mittelfristig eine intensive Bindung an das Projekt, teilweise mit Identifikationscharakter. Der Besuch der Trainingseinheiten bildet eine verlässliche, fixe Größe in der Freizeitplanung/-gestaltung. Eine Vereinsmitgliedschaft ist vielfach eine logische und von uns begrüßte Konsequenz.

Sozialarbeit und qualifizierte sportliche Begleitung, als gleichberechtigte Elemente des Projektes kooperierend, haben in den vergangenen Jahren, in einem Stadtteil mit ehemals besonderem Erneuerungsbedarf und sozialem Brennpunkt, ein kontinuierliches Angebot und eine wertvolle Anlaufstelle für Jugendliche geschaffen.

Sozialpädagogische Mitarbeiter*innen und Sporttrainer*innen werden als Vertrauenspersonen und verlässliche Ansprechpartner auch bei Problemfragen angenommen.

Aufgrund seiner langjährigen Laufzeit ist das Projekt eine anerkannte Institution und ein Maßstab für Kontinuität im Feld der aktivierenden, integrativen Jugendarbeit im lokalen Einzugsbereich geworden.

Das Projekt hat sich in seiner Konzeption wie auch Umsetzung in mehr als 12 Jahren als effektiv, zeitgemäß und nachhaltig erwiesen.